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Maskenpflicht und Kommunikation der Behörden wirft für Menschen mit Behinderungen einige Fragen auf

Ob in der Kommunikation oder dem Vorbeugen von Pöbeleien gegenüber Personen, die von der Maskenpflicht befreit sind: Menschen mit Behinderungen gingen und gehen in der Corona-Pandemie häufig vergessen. Die neue Co-Präsidentin von Inclusion Handicap, Ständerätin Maya Graf, hat eine Interpellation eingereicht, damit einige wichtige Fragen geklärt werden.

Es sei wichtig, dass Bund und Kantone auch in einfacher Sprache und in Gebärdensprache kommunizieren und dafür sorgen, dass die Informationen für Menschen mit Sehbehinderung zugänglich seien, so die Interpellantin. Sie will vom Bundesrat unter anderem wissen, wie er die spezifischen Bedürfnisse berücksichtigen will.

Von Maskenpflicht befreite Personen schützen

Ein weiteres Problem betrifft die Maskenpflicht, die im ÖV gilt und von einigen Kantonen auf z.B. Einkaufsläden ausgedehnt wurde. Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Masken tragen können, werden teilweise mit schrägen Blicken oder Pöbeleien konfrontiert. Die Frage drängt sich auf, wie die Betroffenen besser geschützt werden können.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Menschen mit einer Hörbehinderung auf die Sichtbarkeit des Mundbereichs und die Lippenbewegung des Gegenübers angewiesen sind. Für eine Kommunikation wären transparente Sichtfenster in den Masken notwendig. Maya Graf will wissen, was der Bund zur Beschaffung dieser Masken tut.

Acht Forderungen in der Resolution

Die Maskenpflicht und die Kommunikation sind ein Teil der Bereiche, bei denen Menschen mit Behinderungen bei der Pandemie vergessen gingen und immer noch gehen. Die Behindertenverbände haben an der DV von Inclusion Handicap vom 18. September die Resolution «Corona-Pandemie. Menschen mit Behinderungen nicht vergessen» abgesegnet. Die frischgebackene Co-Präsidentin Maya Graf hat einen Teil der Forderungen aufgegriffen und die Interpellation «Menschen mit Behinderungen bei der Kommunikation und Maskenpflicht berücksichtigen» eingereicht. In der Resolution der Behindertenverbände sind insgesamt acht Forderungen festgehalten.

Postulat fordert Einbezug

Gleichzeitig reicht Graf ein Postulat ein, dass vom Bundesrat einen Bericht zum Thema «Stärkerer Einbezug der Leistungserbringer und der Behindertenorganisationen im Bereich der sozialen Betreuung und der Langzeitpflege bei der Vorbereitung auf und Bewältigung von Pandemien» verlangt.